Es
gab drei Mühlen mit diesem
Namen: Die Obere Hintere, die Untere Hintere und die Vordere
Königsmühle. Nach der Zerstörung einer ersten Mühle aus dem Jahre 1727
erbaute Heinrich Klein sen. um 1820 die Obere Mühle an der
Schöntalstraße. Sie war
eine oberschlächtige Mahlmühle, die auch zum Mahlen von Ölsaat geeignet
war. Oberschlächtig
bedeutet, dass das Wasser von oben auf das Mühlrad fällt. Das
Wasser wurde 400 m oberhalb vom Kaltenbrunnerbach abgeleitet. Es floss
in einer offenen Rinne in ein Sammelbecken und dann zum Mühlrad.
Kleins Sohn baute um 1838 hangabwärts eine zweite
Mühle der gleichen Art, die Untere Hintere (heute Camphill
Lebensgemeinschaft) und verkaufte sie 1839 an Correll Lorenz. Das
Wasser wurde von
der oberen Mühle hinuntergeleitet.
1842 baute Correll neben der Unteren Mühle ein Hanfreibe (zum Zerreiben von Hanfpflanzen).
1854 erbaute die Stadt weiter bachabwärts die Vordere
Königsmühle, die Correll ebenfalls erwarb, von der heute nur
noch spärliche Mauerreste vorhanden sind, da sie 1883 abgerissen wurde. Diese sind aber vom Drumrumweg aus nicht zu sehen.
1873 brannte die Obere Mühle ab, bis auf das Wohnhaus, in dem auch eine Gastwirtschft betrieben wurde.
1874 kaufte Correll das Grundstück. 1883 brannten beide
Mühlen bis auf das Wohnhaus der
oberen Mühle ab. Aufgebaut wurde nur das alte Wohnhaus der unteren
Mühle, mit dem Gastwirtschaftsgebäude verbunden und ab
1891 als Naturheilanstalt Schöntal betrieben. 1893 erwarb die
Stadt Neustadt alle drei Mühlen und baute die hintere untere
Mühle zum Hotel um und
verpachtete sie. 1898 versah die Stadt die Gebäude mit
einem weiteren Aufbau mit Terrasse, Veranda und Pergola, um als Luftkurort dienen zu können.
1919 verkaufte die Stadt das Anwesen, das sich zu einem beliebten
Veranstaltungsort entwickelte. Seit 1990 gehört es der Camphill
Lebensgemeinschaft. Einige Anbauten und Nebengebäude kamen hinzu,
das denkmalgeschützte Haupthaus erfuhr jedoch nur wenige
äußerliche Veränderungen.